Samstag, 1. August 2009

Denen es vor nichts graust


Es gibt sicherlich Dinge im Leben die kann man haben muss es aber nicht. Hier geht es um kulinarische Grundsatzfragen die teilweise Menschen ganzer Länder entzweien.

Ich schreibe hier heute von dem berühmt-berüchtigten Surströmming, einem milchsauer vergorenem Hering. Der Surströmming ist in Schweden so eine Art Nationalgericht. Zumindest für diejenigen die ihne gerne mögen. Für die Gegner ist er eine Landplage und fast schon eine apokalyptische Heimsuchung.

Man muss sich vorstellen das dieser Fisch ähnlich wie Sauerkraut hergestellt wird. Der Hering wird nicht ausgenommen und in Fässer geschichtet in denen immer eine Lage Fisch und eine Lage Salz kommt. Dann Deckel drauf und fertig. Nach einer gewissen Zeit ist dieser Fisch milchsauer vergoren. Das wäre ja noch soweit o.k. wenn da dieser Geruch nicht wäre.

Ich will es kurz machen: das kann man nicht beschreiben - das muss man einfach probiert haben! Entweder es schmeckt oder es schmeckt nicht. Macht einfach mal den Versuch. Wenn Ihr in Schweden seid kauft Euch in einem Supermarkt eine Dose Surströmming. Die nehmt ihr dann mit nach Hause und ladet Eure Kochfeunde zu einem kulinarischen Grenzerlebnis ein (bei dieser Beschreibung kommen die bestimmt alle). Nach diesem realen Erlebnis wird sich dann die Spreu vom Weizen trennen. Dschungelcamp ist Kindergarten dagegen.

Vor einigen Jahren habe ich auf ausdrücklichen Wunsch des Veranstalters während einer Messe in einem Gastronomie-Messezelt eine frisch aus Schweden mitgebrachte Dose Surströmming geöffnet. Ich habe noch nie erlebt dass sich ein großes Messezelt so schnell geleert hat. Zum Schluss haben nur noch zwei Personen an einem Biertisch in diesem Zelt gesessen und haben den Surströmming probiert: verleihnix und ein skandinavienerfahrener Fischermeister.....eben diejenigen denen es vor nichts graust.

Euer Verleihnix




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